Steuer- und Sozialabgabenquote war gemessen am Bruttoinlandsprodukt in DE im Jahr 2004 deutlich geringer als in allen anderen westeuropäischen Industrienationen.
vergiss die steuerquote vergiss 2004, da leben wir nicht mehr.
es ist ja nicht die steuerquote alleine, die die last in de ausmacht, es sind lohnnebenkosten, indirekte steuern und abgaben.
Spitzensteuersatz lag in DE 2005 im Mittelfeld aller Industrienationen. Etliche Staaten haben einen höheren, teilweise einen sogar sehr hohen. Und trotzdem rennen denen "die Reichen" nicht in Scharen davon. Dänemark zum Beispiel hat den höchsten Spitzensteuersatz. Trotzdem hat dieses Land eine erheblich niedrigere Arbeitslosenquote als DE und zwischen 1999 und 2004 mit fast 4 Prozent eine wesentlich höhre jährliche Durchschnittswachstumsrate der Ausrüstungsinvestitionen als Deutschland.
schön, dass du grade das sozitraumland dänemark nennst, denn im gegensatz zu DE sind in DM bereits die MEISTEN soz-abgaben in der steuer drin.
DM hat die höchsten lebenshaltungskosten in der EU - kopenhagen ist eine der teuersten städte der welt.
gesetzlichen mindestlohn gibt es nicht.
arbeitgeber vereinbaren
erfolgsabhängige prämien mit ihren beschäftigten.
13. monatsgehalt, weihnachtsgeld, urlaubsgeld gibt es nicht.
beiträge zur arbeitslosenversicherung werden
nicht vom arbeitgeber einbehalten. stattdessen kann der arbeitnehmer AUF EIGENE KOSTEN einer arbeitslosenversicherung beitreten. wer will, kann sich die beiträge auch sparen, trägt dann allerdings die
finanziellen risiken einer arbeitslosigkeit allein.
in DM ist es ÜBLICH, dass beide elternteile arbeiten, weil man sich das leben mit einem verdienst gar nicht leisten kann.
kindergärten gibt es - kosten zwischen 150 und 400 euro monatlich PRO KIND !!!!
dort ist lediglich einfacher für diejenigen, die bereit sind zu leisten - nicht aber für die, die dem staat auf der tasche liegen.
dazu kommt, dass die unternehmenssteuer in DM ca 20% unter DE liegt und noch mengen von legalen möglichkeiten, erwirtschaftete gewinne nehezu steuerfrei ausser landes zu bringen.
DE hat eine sehr hohe Sozialabgabenquote. Was auch kein Wunder ist, da untere Einkommen wenig bis gar nichts dazu beitragen und hohe Einkommen ebenfalls wenig bis gar nichts beitragen, weil sie sich privat versichern können oder gar nicht versichern müssen. Ergo wird der Sozialbereich von der Mittelschicht finanziert.
nein. das wird überwiegend von unternehmen finanziert, denn an denen bleiben ja nicht nur die 50% arbeitgeberzuschuss hängen, sondern weitere kosten (z.b. berufsgenossenschaft) die sie alleine tragen müssen (z.b bei krankheit die ersten 6 wochen der lohnfortzahlung)
muß sich zudem vor Augen halten, daß ein DAX-Vorstand 1987 das 23-Fache eines Angestelltengehalts bekommen hat - heute das über 100-Fache.
die nachfrage bestimmt das angebot. so wie man den chef der deutschen bank mit geld aus CH nach DE locken konnte, kann man deutsche aus anderen ländern mit hohen gehältern abwerben.
ein DAX-Vorstand hat sicher viel Verantwortung, aber wenn in einem knappen Jahrzehnt trotz boomender Wirtschaft die Angestellten ausgequetscht werden wie Zitronen, während die Vorstände sich mit immer höheren Millionensummen ein schönes Leben machen
wenn ein vorstand ein unternehmen mit 100.000 mitarbeitern leitet, und dafür 5 mio jahresgehalt hat und sein gehalt sozialerweise auf die mitarbeiter verteilt, sind das pro mitarbeiter 4 euro 16 im monat BRUTTO !
FDP will jetzt Steuersenkungen für den Mittelstand. Das ist schön. Das kostet Geld. Woher soll das kommen? Ich vermute mal, die FDP würde sie gern über Schulden finanzieren
das geld muss doch nicht kommen. das ist da.
wenn ein unternehmen durch weniger belastung mehr investiert, dann wird das geld in den kreislauf anstatt zum fiskus fliessen.
im kreislauf, läuft es durch so viele hände, dass es am ende zwar trotzdem durch steurn wieder zu 100% im staatssack landet ABER - es hat auf dem weg dahin für wohlstand gesorgt.
das ist doch das argument der politik, dass sie steuern dafür brauchen um sie wieder in die wirtschaft zu investieren. aber genau DA schlägt doch deine richtige vermutung zu, dass es dann eben NICHT seriös verteilt wird, sondern vetternwirtschaft entsteht.
merke: das steueraufkommen eines staates hängt NICHT von der höhe der steuern, sondern davon ab, wie schnell sich geld im kreislauf dreht.
Wenn sie die Steuersenkungen aber nicht über Schulden oder Einsparungen im Sozialbereich finanzieren will - dann geht das nur über einen höheren Spitzensteuersatz. Wenn der nur auf den durchschnittlichen westeuropäischen Wert von 50 gebracht würde, wäre das mit Sicherheit eine nicht kleine Summe.
eben nicht s.o.
darüberhinaus solltest du dir mal die frage stellen, bei WEM sich der staat verschuldet.
er tut es bei seinen bürgern, die am ende 2 möglichkeiten haben:
a. sie legen sich auf die faule haut und warten, dass ihnen der staat ihr geld zurück zahlt. was er aber nicht kann, weil keiner was tut und deshalb auch keine steuern zahlt.
b. sie klotzen rein, verdienen gutes geld, zahlen deshalb MEHR steuer (und MEHR bezieht sich nicht auf höhere steuern sondern auf höhere einkommen) und mit genau diesen steuern zahlt der staat zurück.
Ich habe hier eine schöne Tabelle vor mir liegen, in der verschiedene Steuersenkungsmodelle verglichen werden anhand unterschiedlicher Einkommen. Dreimal darf jeder raten, beim Modell welcher Partei Leute mit einem Einkommen von 500.000 Euro aufwärts am meisten sparen? Richtig - bei dem der FDP!
ich kenne die tabelle nicht aber ich weiss, dass wir bereits ein unfaires steuersystem haben (daran will ich ja nicht mal rütteln). denn bei gleichem steuersatz für alle, würde jemand der 500.000 verdient ja schon mehr bezahlen als der, der 50.000 verdient. in unserem system ist es aber so, dass der mehrverdiener nicht nur wegen seines hohen einkommens mehr bezahlt - er muss auch noch anteilig mehr blechen und hat dafür weniger rechte und mehr pflichten.
wenn Hartz-4-Empfänger mehr Kohle hätten, dann würden die viel davon auch ausgeben! Denn die haben - im Gegensatz zur Mittelschicht - in vielen Bereichen Nachholbedarf oder zumindest riesige Lust auf den kleinen Luxus zwischendurch, z.B. neue Klamotten oder mal einen Kinobesuch oder ein Essen im Gasthaus. DIE würden das Geld ausgeben und so Binnennachfrage erzeugen - was wiederum den Mittelständlern zugute käme.
das problem ist, dass geld das man ausgibt einer wirtschaftsleistung entsprechen muss. also jedes mal beim wechsel von einer hand in die nächste, dafür etwas geleistet werden muss. sonst verliert das geld an wert.
Der Staat ist nämlich weder gut noch böse, sondern er sorgt dafür, daß die Marktwirtschaft und das Gemeinwesen nicht vollkommen außer Kontrolle gerät. Dafür braucht er Geld. Dieses Geld kriegt er nun mal nur vom Steuerzahler.
das sei ihm unbenommen.
er solls nur nicht kasieren BEVOR die menschen sich damit den wohlstand gegönnt haben, der ihnen aufgrund ihrer leistung zusteht.
Der Staat müßte dieses Jahr an die 8 oder 9 Milliarden Euro ausgeben, um alle Straßen nach dem Winter zu sanieren. Wem würde das Geld wohl zugute kommen? International tätigen Großkonzernen - oder nicht doch (auch) sehr vielen mittelständischen Tiefbauunternehmen mit deutschen Angestellten?
wer braucht strassen, wenn sich bald keiner mehr ein auto leisten kann?
und wieviel verdient der staat denn schon an der mineralöl und kfz-steuer?
damit könntest du ganz DE teeren. die wahrheit ist, dass all diese versteckten steuern direkt wieder zum staat wandern, der damit zu 50% unfug anstellt anstatt es natürlich bewegen zu lassen, und damit wohlstand zu fördern.
rechne mal anhand eines übertriebenen beispiels mit einer fiktiven steuerlast von 50%:
DE- bauunternehmen kriegt auftrag von 1 mio - davon kriegt der staat sofort 500.000 zurück
die anderen 500 k wandern von einer hand in die nächste und der staat hat wieder 250
nun gehen 250 k in die nächste hand und der staat ockt 125 ab
schon in der 4 hand sind nur noch 75 k im natürlichen umlauf.
nun rechnest du das ganze nochmal mit 10% durch und schaust mal durch wie viele hände die mio fliessen kann, bis sie der fiskus wieder hat.
diejenigen, bei denen eben nichts mehr ankommt, weil der staat die privaten ausgaben durch die steuerlast bremst, sind die gelackmeierten.
Das Geld dafür braucht er nun mal irgendwoher. Wenn die Reichen also nicht mehr bezahlen sollen, der Mittelstand weniger bezahlen soll und die Unterschicht ohnehin nichts bezahlt - woher soll das Geld kommen?
vergiss das wort geld und ersetze es mit "leistung" denn das IST geld.
Was nicht stimmt, ist das System.
weil es ein system ist, dass starken die kraft nimmt und schwachen die motivation was zu tun.
Mittelstand zahlt die meisten Steuern. Die Reichen zahlen weniger als in anderen Ländern und schaffen trotzdem massenhaft Schwarzgeld auf ausländische Konten.
falsch. die reichen haben immer möglichkeiten ihr geld LEGAL ins ausland zu schaffen, die brauchen nicht hinterziehen.
Gleichzeitig ist die Steuerfahndung chronisch unterbesetzt.
die können sie ganz weglassen, wenn sie den leuten gar keinen grund mehr geben würden den staat zu bescheissen.
Sozialsysteme werden nur vom Mittelstand finanziert, weil die Reichen sich ja privat versichern können und folglich nicht in die gesetzlichen Versicherungen einzahlen müssen.
glaubst du, dass reiche weniger krank sind als arme?
wieso ist es dann so, dass eine gesetzliche KV mehr kostet und VIEL weniger leistet als eine private, die damit sogar noch gewinne macht?
ich sags dir
weil reiche was anderes zu tun haben als bei jedem furz zum arzt zu hüpfen und damit die solidargemeinschaft und sich selbst zu blockieren.
natürlich haben gesetzl. kassen noch die pflicht, für nicht erwerbstätige familienangehörige aufkommen zu müssen. aber wer bezahlt das?
glaubst du, dass die kosten der KV ALLEINE durch beiträge gedeckt werden?
das geld kommt aus dem steuersack. und 80% der steuereinnahmen dieses landes werden von 20% der bevölkerung gezahlt.
Was stinkt, ist, daß jemand sich aus der Solidargemeinschaft stehlen kann, sobald er genug Geld verdient.
wenn er genug geld hat, dann zahlt er enorm viel mehr in diese gemeinschaft rein als 100 oder 1000 andere, die nur die nutznieser sind.
Daß die Menschen höhere Löhne brauchen - kein Wort von der FDP bzw. strikte Ablehnung eines Mindestlohns.
tja in deinem vorzeigeland DM ist es aber so
Spitzensteuersatz auf europäisches Niveau angehoben werden könnte - kein Wort von der FDP. Daß ein DAX-Vorstand 100-mal so viel verdient wie ein normaler Angestellter, während der keine Lohnsteigerung bzw. sogar einen Lohnrückgang hatte - kein Wort von der FDP. Daß man vielleicht auch Gut- und Höchstverdiener in die gesetzlichen Versicherungen holen müßte, damit diese fairer finanziert werden - kein Wort von der FDP.
von welchen "europäischen niveau sprichst du?
in europa werden überall steuern gesenkt und das wirtschaftlich sogar sehr erfolgreich
ukraine von 40 auf 15 %
rumänien von 40 auf 16 %
slowakei von 38 auf 19 %
bulgarien von 29 auf 10%
tschechien von 32 auf 15 %
im westen gehts weiter:
frankreich von 59 auf 45,8% (soz-abgaben weitgehendst bereits in den steuern enthalten)
luxemburg 47,2 auf 39%
NL hat 8% von 60% auf 52 gesenkt und auch hier sind die meisten sozialleistungen bereits abgedeckt.
norwegen hat von 47,5 auf 40% gesenkt
finnland von 54 auf 50
usw...
DE liegt mit einem sss von 47,5 % im obersten bereich und wenn man bedenkt, dass es auch das land mit den höchsten sozialabgaben und lohnnebenkosten ist, liegts auf 1.
arbeit wird im EU-durchschnitt mit 34,4 % versteuert - da liegt DE mit insgesamt durchschnittlichen 39% auch fernab.
kapital wird im eu-durchschnitt mit 24,4% in DE mit 28,7% besteuert.
konsumbesteuerung im eu-durchschnitt 19,8% in DE 22,2 %
du siehst also, dass all deine ausführungen nicht durch fakten gedeckt sind -und hier reden wir vom DURCHSCHNITT und nicht vom idealfall.
Die FDP steht nach wie vor für das Motto: "Weniger Staat, mehr privat." Und genau dieses Motto war es, das uns alle an den Rand einer zweiten Großen Depression gebracht hat.
wir sind nicht am rand sondern mitten drin.
das problem ist nicht mal nur durch die spekulanten entstanden, sondern entsteht jetzt erst durch die staaten, die unnützerweise eingreifen.
hätten sie das nicht getan, wäre der kanll zwar grösser aber weniger lang gewesen.
würde der Mittelschicht wesentlich mehr helfen, wenn endlich auch Reiche in die Sozialsysteme einzahlen müßten, denn dann könnte man die Sozialabgaben quer durch die Bank reduzieren, was sowohl dem mittelständischen Angestellten als auch Unternehmer eine deutliche Entlastung brächte.
darüber KÖNNTE man reden, wenn die verteilung der steuer und sozialeinnahmen auch nach dem prinzip erfolgen würde, wofürs bezahlt wurde da gehts hin. ist aber nicht so, weil ich dann gerne mal die deutsche kriegsflotte sehen möchte, die seit 1914 von der sektsteuer bezahlt wird.
Die FDP will das aber alles nicht. Die will den Staat so klein wie möglich machen. Wem nutzt das Ende? Den Reichen - weil die nämlich in einem Turbokapitalismus als einzige die Möglichkeiten haben, noch reicher zu werden, während Mittelschicht und Unterschicht sich nicht gegen zunehmende Ausbeutung wehren können.
die unterschicht will sich doch gar nicht wehren. die wehren sich nur wenn das geld das automatisch ohne gegenleistung ins haus flattert zu wenig wird.
die mittelschicht wehrt sich, indem sie das land verlässt und die grossen müssen das land nicht verlassen, weil sie für jeden furz den sie lassen vom staat geld kriegen.
heisst: dass es in DE eigentlich nur eine schicht gibt, die den ganzen karren am laufen hält und das ist die besserverdienende mittelschicht, die durch viel zu hohe steuern und abgaben, sowie durch enorme gesetzeshürden bei der einstellung und kündigung zunehmend dazu gezwungen wird abzuwandern.
viel spass im netz
thommy