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John Thompson wegen Gewaltpornos bald im Knast?

Lemon

- Royal Clan Member -
Porno ja, Gewalt nein

Filmproduzent vor Gericht

Ein Filmemacher muss sich vor Gericht verantworten. Es geht um die schwierige Frage, ob er nur "normale" Pornos oder Gewaltpornos produziert hat. Letztere sind illegal.

Der Amtsrichter runzelt die Stirn. "Müssen wir uns wirklich 30 von diesen Dingern anschauen?", fragt er die Prozessbeteiligten, und es klingt nicht danach, als würde er gesteigerten Wert auf eine Filmvorführung im Gerichtssaal legen.

Denn "diese Dinger" sind Pornofilme. Die Staatsanwaltschaft hat 30 Stück davon beschlagnahmt, die sie als "gewaltverherrlichend" einstuft. Und sie hat den Hersteller der Streifen, den Pornoproduzenten John Thompson, wegen Verbreitung gewaltpornographischer Schriften angeklagt. Als Strafe drohen bis zu drei Jahre Haft. Der 64 Jahre alte Thompson ist sich indes keiner Schuld bewusst.

Fast 20 Minuten dauert es, bis die Staatsanwältin die Anklageschrift verlesen hat. Jede Filmsequenz ist genau beschrieben, es geht vor allem um Gegenstände, die in schreiende und wimmernde Frauen eingeführt werden, und um Männer, die ihre Gewaltphantasien ausleben.

Thompson legt Wert darauf, dass seine Darsteller freiwillig mitmachten und die Qualen nur gespielt seien. "Die Dame hat bei mir vier oder fünf Mal in einem Film mitgewirkt", betont er. Den Anklägern geht es indes gar nicht um etwaige schauspielerische Leistungen der Akteure. Die Filme würden die Gewalt gegen Frauen verharmlosen und verherrlichen und so letztlich gegen deren Menschenwürde verstoßen. Nach dem Gesetz sei die "Verbreitung" solcher Filme unter Strafe gestellt, unabhängig davon, ob die Szenen nur gespielt oder echt sind.

Juristisch verzwickt wird die Sache zusätzlich, weil Thompson seine Filme laut Anklage über ausländische Firmen vertreiben lässt, die sie wiederum im Internet als Download zum Verkauf anbieten. Damit würden Jugendschutzbestimmungen unterlaufen, so die Staatsanwaltschaft. Denn im Internet-Verkauf finde keine Altersüberprüfung statt.


Wie berechtigt die Kritik am Netz als quasi rechtsfreiem Raum auch sein mag, der Angeklagte will sich das nicht zurechnen lassen: "Darauf habe ich keinen Einfluss." Es könne nicht seinem Mandanten angelastet werden, wenn die Lizenznehmer sich nicht an die rechtlichen Normen hielten, argumentiert sein Verteidiger Alexander Eckstein. "In der Videothek ist auch nicht der Filmproduzent haftbar, wenn dort Filme an unter 18-Jährige verkauft werden."

Für den Amtsrichter ist das alles nicht relevant. Aus seiner Sicht handelt es sich eindeutig um Gewaltpornographie, und auch am Tatbestand der "Verbreitung" der Filme gebe es "nichts zu rütteln". Produzent Thompson ist empört, "das ist ja wie ein Berufsverbot", schimpft er.

Den Richter lässt das kalt. "Pornos dürfen Sie ja produzieren, nur keine Gewaltpornos", belehrt er ihn. Ob sich die Prozessbeteiligten nun alle 30 beschlagnahmten Filme anschauen müssen, ist noch offen. Am 3. September ist Fortsetzung, vielleicht einigt man sich bis dahin hinter den Kulissen.

Hier noch der Link:
Filmproduzent vor Gericht - Porno ja, Gewalt nein - München - sueddeutsche.de
 

erotexter.com

- Premium Member -
Danke für die Info. Weisst du wie es diesbezüglich ausserhalb von De aussieht (allgemein englisch sprachiger Raum)?

Öhm, ich glaube, das ist sehr unterschiedlich von Land zu Land. Die einzelnen Rechtslagen kenne ich nicht. Aber wenn Du es auf Englisch von einem Land aus bewirbst, in dem es nicht strafbar ist (wie NL meines Wissens), dann kann Dir nicht viel passieren.
 

MaDalton

Neues Mitglied
Max Hardcore sitzt genau deswegen im Knast. Interessanterweise hat dann Eurorevenue die Max Hardcore Seiten übernommen, die auch die John Thompson Seiten betreiben. aber so lange genug content bereits existiert werden ihnen wohl die updates nicht ausgehen, selbst wenn man alle ihre produzenten wegsperrt.
 

multi

- Premium Member -
Ich versteh nur nicht, warum diese Leute in Deutschland ansässig bleiben, ich würd den Firmensitz einfach nach Tschechien oder Österreich verlegen, ist beides nicht weit von München.
 

sophie

- Premium Member -
Ich glaube ich brauch zum Verständnis ein wenig Nachhilfe...
Gestern Abend habe ich im TV "Silent Hill" gesehen. Dort wurden Menschen effektvoll erschossen (Das Blut spritze Meterweit), durch Drahtseile zerfetzt, verbrannt und mit Eisenstangen Tot geschlagen. In einer anderen Szene wurde der Hauptdarstellering ein Messer in den Oberkörper gestochen wonach die rote Suppe Literweise auf die Erde quoll.
BTW: Ich mag solche Filme, und war gestern sehr begeistert ;)

Auch die Filmereihe "SAW" würde ich gern in diesem Zusammenhang aufführen.

Was ich nicht verstehe...

Diese Art der Darstellung von Gewallt, in all ihren bunten Details... was ist anders daran. Was ist der Unterschied zu diesen gestellten Gewaltpornos? Ich muss dazu sagen, dass ich solche Filme noch nicht gesehen habe. Ich weiß also nicht wirklich wieweit diese Gewalt geht.
Diese Frage beschäftigt mich schon länger. Ich höre gerne Blackmetal und ähnliche Sachen. Es gibt da die Band "Eisregen" welche ich sehr unterhaltsam finde. Die singen deutsche Texte die lang nicht so schlimm sind wie die Schilderung von z.B. SAW-Szenen. Diese CDs wurden indiziert, das ist vollkommen lächerlich.

Was ist der Unterschied... warum dürfen solche Filme im TV laufen, warum ist Gewalt in Pornos verboten? Ich meine diese Frage nicht zynisch, ich habe da tatsächlich Verständnisprobleme.
Ich meine, in den Pornos wird ja nicht getötet, im TV schon und das äußerst Kreativ...
 

erotexter.com

- Premium Member -
Das ist meines Erachtens relativ einfach erklärt: In den westlichen Ländern tut man sich - und in Deutschland offenbar ganz besonders - schwer mit einem unverklemmten Zu- und Umgang mit Sexualität. Hier wirkt meines Erachtens immer noch die zutiefst körperfeindliche Haltung der Kirche nach, welche immerhin jahrhundertelang den Leuten eingetrichtert wurde. Allmählich beginnt man sich in der westlichen Welt zwar von der alten Kirchendoktrin zu lösen, aber wir sind damit erst in der zweiten Generation bestenfalls. Was sich über Jahrhunderte wie ein Virus in jedem ausgebreitet hat, ist nicht von heute auf morgen wieder weg.

Dieser verklemmte Umgang mit Sexualität führt eben dazu, daß alles, was nicht auch von der Generation 50+ (zu der die meisten Entscheidungsträger in diesem Land gehören) gutgeheißen wird, pervers, unsittlich, abstoßend, widerlich, krank, etc. ist. Diese Generation wuchs immerhin in der muffig-spießigen Atmosphäre des Nachkriegsdeutschland auf bzw. wurde von einer Generation erzogen, die noch sehr gläubig und streng war.

Wenn man sich die Entwicklung in der Gesellschaft anschaut, muß man eigentlich darüber staunen, wie locker der Umgang mit Sex im Verhältnis zur Zeit vor und unmittelbar nach dem Krieg in so kurzer Zeit wurde. Nichtsdestotrotz wird es wahrscheinlich noch Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte dauern, bis wir - vielleicht (!) - wieder ein Körperverständnis wie seinerzeit die alten Griechen und Römer haben, die den menschlichen Körper als lebendiges Kunstwerk verstanden. Notwendig wäre dazu allerdings, daß die katholische Glaubenslehre mit dem einen zürnenden Gott und dem ganzen Jenseitsklimbim wieder verschwindet. Ich befürchte allerdings, das ist wie mit Warzen: Die einzelne Warze kann man entfernen, aber das auslösende Virus lebt weiter im Körper.

Daß man hingegen mit Gewalt keinerlei große Probleme hat in den christlich geprägten Gesellschaften, liegt wohl einfach daran, daß die Kirche selbst jahrhundertelang nur gegen die Fleischeslust und die daraus vermeintlich resultierenden Perversionen gewettert hat mit dem beständigen Hinweis auf die Hölle als Endstation; im Umgang mit Gewalt hingegen war sie nie zimperlich. Wenn es um die Christianisierung anders Gläubiger ging, wurden die Schwerter sogar offiziell gesegnet und man trug das Kreuz vor sich her. Oder man nehme die Inquisition. Da war man auch schnell mit allerlei Folterinstrumenten zur Hand.

So was prägt einfach. Viele Generationen sind aufgewachsen in dem Glauben, daß Sexualität schlecht und eine Sünde sei (außer zur Fortpflanzung), Gewalt offenbar aber (auch gegen die Zehn Gebote, die dann ganz einfach mal beiseite geschoben wurden, schließlich ging es um die Verbreitung von Gottes Wort) durchaus legitim ist, um gewisse Ziele zu erreichen. Gewalt war also über Jahrhunderte alltäglich, Sex wurde hingegen so weit es ging unter den Teppich gekehrt. Im Grunde muß man sagen, daß wir nahezu alle einen psychischen Schaden haben durch diese willkürliche Einteilung der Welt in Gut und Böse. Die katholische Kirche ist für mich das Schlimmste, was der westlichen Welt passieren konnte.
 

sophie

- Premium Member -
@ Hannibal...

In Deinen Worten ist vieles was ich ähnlich sehe. Deinen letzten Satz kann ich ganz dick unterstreichen. Ich glaube wenn wir dieses Thema vertiefen, werden wir sehr offtopic. Die katholische Kirche ist auch in meinen Augen ein ganz übler Laden. Aber sie sind "schlau" - sie haben eine Taktik entwickelt Völkermord zu begehen, die bei ihren blinden Jüngern sogar noch als christlicher Wert gelobt wird. Kondomverbot gerade in Afrika - auf sowas krankes muss man erstmal kommen. Aids endet definitiv und immer tödlich - und das weiss auch der weißhaarige Rentner im Vatikan. Also der, der in diesem Jahre antisemiten rehabilitiert hat...
Ok, das war jetzt total OT

Aber die Scheinheiligkeit und das Messen nach zweierlei Maß ist denoch nicht zu verstehen -weil es paradox / unlogisch ist...
Töten und "kreatives" Abschlachten in Free-TV ist gesellschaftlich Akzepziert aber Pornos mit ebenso gespielten Gewaltszenen nicht und daher müssen die Macher vor den Richter. Naja, was solls....
 

Xorp

- Premium Member -
Na, da werden aber Männer und Frauen ausgeweidet. Im Porno der beanstandeten Sorte, trifft es nur Frauen. Wenn in dem Porno Frauen und Männer dieselbe "Behandlung" erfahren würden, wäre es kein Problem. :D
 

erotexter.com

- Premium Member -
@ Hannibal...

Aber die Scheinheiligkeit und das Messen nach zweierlei Maß ist denoch nicht zu verstehen -weil es paradox / unlogisch ist...
Töten und "kreatives" Abschlachten in Free-TV ist gesellschaftlich Akzepziert aber Pornos mit ebenso gespielten Gewaltszenen nicht und daher müssen die Macher vor den Richter. Naja, was solls....

Darüber hatten wir in einem anderen Thread auch schon eine hitzige Diskussion in Bezug auf Cannabis vs. Alkhohol, Nikotin, etc. Tatsache ist: Wir Menschen sind leider nicht so logisch wie Vulkanier. Mich erstaunt schon seit meiner Jugend, daß Filme, in denen Menschen getötet werden, je nach Tötungsart eine Freigabe ab 12 kriegen, während Pornos unabhängig von ihrer Härte automatisch erst ab 18 freigegeben sind in diesem Land. Das ist nicht nur messen mit zweierlei Maß, das ist zudem eine Diskriminierung - denn auch Pornos unterscheiden sich ja grundlegend voneinander. Während im einen Frauen wirklich als willige Schlampen vorgeführt und gebraucht werden, gibt es andere, in denen durchaus eine erotische Spannung zwischen den Darstellern zu bestehen scheint. Diesen Unterschieden wird jedoch in der Beurteilung keine Rechnung getragen.

Warum nicht? Das ist die alles entscheidende Frage. Und die Antwort darauf ist so einfach wie abstoßend. In diesen komischen FSK-Gremien sitzen ja auch - Vertreter der Kirche! (Selbstverständlich würden auch die anderen, nicht offiziell kirchlichen Mitglieder der Gremien einen roten Kopf bei der Begutachtung eines Pornos kriegen, aber daß offizielle Kirchenvertreter dabei sind, zeigt meines Erachtens sehr deutlich, wie stark die Verknüpfung von Kirche und Staat in diesem Land trotz grundgesetzlicher Trennung dieser beiden Bereiche ist.) Selbst wenn die anderen Mitglieder nicht so prüde wären, wie sie sind, würden die Kirchenvertreter der Begutachtung von Pornos niemals zustimmen. (Was sie dann heimlich zu Hause machen, geht ja keinen außer Gott mehr was an.)

Was ich allerdings sehr erstaunlich finde: In anderen, durchaus stärker katholisch geprägten Ländern wie Italien oder Spanien geht man mit Sex im allgemeinen und Pornographie im speziellen wesentlich lockerer um. Es scheint tatsächlich so, als ob die Leute dort zwar sehr gottesfürchtig seien, aber sich auf der anderen Seite nicht besonders um die offizielle Position des Vatikan scheren würden, wenn es um Lust und Leidenschaft geht. Die Deutschen scheinen hier von allen westeuropäischen Völkern den größten Stock im Arsch zu haben.
 

Xorp

- Premium Member -
..., aber daß offizielle Kirchenvertreter dabei sind, zeigt meines Erachtens sehr deutlich, wie stark die Verknüpfung von Kirche und Staat in diesem Land trotz grundgesetzlicher Trennung dieser beiden Bereiche ist.

Der Staat zieht für die Märchenonkel den Mitgliedsbeitrag ein, noch Fragen? Wo ist da eine Trennug? Ist jetzt off topic, aber ein gutes Buch: Richard Dawkins: Der Gotteswahn. Ich wunder mich fast jeden Tag, wie der senile Tattergreis solche Abscheulichkeiten a la "Kondome helfen Aids" (denn nur wahre Enthaltsamkeit hilft !!!) verbreiten darf. Den würde ich auf den Index setzen wg. Verbrechen gegen die Menschheit.
 

N20

- Premium Member -
Max Hardcore sitzt genau deswegen im Knast. Interessanterweise hat dann Eurorevenue die Max Hardcore Seiten übernommen, die auch die John Thompson Seiten betreiben. aber so lange genug content bereits existiert werden ihnen wohl die updates nicht ausgehen, selbst wenn man alle ihre produzenten wegsperrt.

tut er nicht. jedenfalls nicht "genau deswegen".
 

Pornofritz

- Premium Member -
Der Staat zieht für die Märchenonkel den Mitgliedsbeitrag ein, noch Fragen? Wo ist da eine Trennug? Ist jetzt off topic, aber ein gutes Buch: Richard Dawkins: Der Gotteswahn. Ich wunder mich fast jeden Tag, wie der senile Tattergreis solche Abscheulichkeiten a la "Kondome helfen Aids" (denn nur wahre Enthaltsamkeit hilft !!!) verbreiten darf. Den würde ich auf den Index setzen wg. Verbrechen gegen die Menschheit.

Und die 50 Mio. Mitglieder der beiden großen Religionen in Deutschland auch? (Quelle)

Solang diese "Tattergreise" die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben (Geldmitttel, "Glauben", Hörigkeit etc.) ist es legitim (demokratisch?) das diese "Vertreter" sagen wo es lang geht.

:mad:
 
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