Mahlzeit
hier mal ein Bsp von mir:
Vor ca. zwei Monaten kam ein Geschäftspartner und ein bis dahin unbekannter Bekannter auf mich zu. Er hatte eine Idee für ein Projekt, für welches er meine Hilfe bräuchte. Die Idee klang vielversprechend, es bestand aber auch die Gefahr, dass sich der Partner übernimmt, wenn er das Projekt versucht allein zu stemmen. Darum hat er mich gefragt, ob ich mich beteiligen möchte.
Ein Treffen und einige Telefonate später hatte ich mich entschieden: jeder von uns drei hatte seine Bereiche, in denen er gut war. Auch gab es genügend Bereiche, in denen wir uns überlappten / ergänzen konnten (ein sehr wichtiger Punkt). Als nächstes definierten wir folgende Punkte:
1.) Roadmap, wann welcher Punkt erledigt werden soll
2.) Kosten - wer, wann welche Kosten trägt inkl. maximales Budget
3.) Wohin gehen die Einnahmen / Verteilung der Einnahmen
4.) Projekt Exit / Nachverhandlungen
Zu 1.) Wenn ein Punkt der Roadmap nicht erreicht wird -> siehe Punkt 4.) Es sei denn, 100% der Partner stimmen dafür das Projekt weiter zu führen.
zu 2.) Domain-, / Server-Gebühren / Grafiker / Texter etc. -> da gabs eine Umlage, bei der sich jeder mit x% beteiligt hat.
zu 3.) Hier wurde ein neuer WM-Account angelegt, deren Einnahmen zu einem festen Schlüssel an die beteiligten Personen geht.
zu 4.) Stimmen nicht 100% der Partner einer Verlängerung zu, wird das Projekt nach 6 Monaten beendet. Der / die Accounts (siehe Punkt 3) müssen spätestens innerhalb von 14 Tage verkauft werden. Wenn sich keiner findet, geht der Account zum Tagespreis an das PP. Sollte das Projekt weiter geführt werden, kann bei Bedarf zu diesem Zeitpunkt neu über z.B. die Verteilung der Einnahmen verhandelt werden.
Der Punkt 4.) ist einer der wichtigsten Punkte - denn so baut man eine zusätzliche Motivation und zwingt die Partner aktiv zu arbeiten. Denn wenn sie sich nicht mehr melden besteht die Gefahr, dass ein Account mit mühsam aufgebauten Abos verkauft werden muss. Und das tut jedem richtig weh.
Ja, dieses Vorgehen ist bürokratisch. Und jegliche Bürokratie ist nervend. Aber:
* jeder ist und bleibt sein eigener Boss
* jeder weiß woran er ist, da es klar definierte Regeln gibt
* keiner hat das Gefühl benachteiligt zu sein
* nach einem Exit kann sich jeder Partner in die Augen schauen, da es sehr selten zu Streit kommt
Ja, auch bei mir gab es dieses Jahr Projekte, die z.B. aufgrund nicht erreichter Ziele (Punkt 1) vorzeitig in den Exit gelaufen sind. Aber trotzdem bereue ich kein einziges davon.
Ich behaupte nicht, dass diese Vorgehensweise die optimale ist. Zu mindestens bei mir bin ich sehr gut damit gefahren und habe so Projekte aufgebaut, von denen ich allein die Hände gelassen hätte.
Labla