was soll denn DARAN noch begehrenswert sein?
Ich sehe das sehr ähnlich wie du. Beispiel Bordell. Wenn ich mir die Mädels auf der Website anschaue, wie sie da so makellos sich auf den Fotos rekeln, dann möchte ich bei einem Besuch im Bordell auch in diese Traumwelt eintauchen.
Ich möchte nicht daran erinnert werden, dass diese Mädels auch ihre Notdurft verrichten müssen, dass sie morgens nach dem Aufwachen aus dem Maul stinken, dass sie einmal im Monat (für mich) ekelhaften Ausfluss haben, etc.
Meines Erachtens besteht ein gewichtiger Unterschied zwischen EROTIK und PORNO.
Nun bin ich wahrlich kein Erotikhistoriker, aber nach allem, was ich bislang gesehen habe, hat sich in den letzten Hundert Jahren eindeutig eine Entwicklung vollzogen - und zwar von Erotik hin zu Porno.
Viel früher war man sehr zugeknöpft und erotische Fotos waren das höchste der Gefühle. Auch pornographische Filmchen aus der Zeit wirken - verglichen mit heute - nahezu niedlich und unbeholfen. Im Laufe der Zeit ging der Anteil der Erotik in diesen Sexfilmen immer mehr zurück, der Pornoteil wurde immer stärker.
Meiner Meinung nach führt das zu einer zunehmenden Übersättigung der Konsumenten. Selbstverständlich kann ein knallharter Porno, in dem Sachen gezeigt werden, von denen man als junger Mann nicht mal zu träumen wagte, ab und an mal geil sein.
ABER: Heute sind diese Pornos meines Erachtens eindeutig in der Überzahl. Schaut man sich mal die Kategorien auf verschiedenen Tubes an, findet man fast ausschließlich Gonzo-Pornos, die extrem hart sind und absolut keine Erotik mehr beinhalten. Es geht bloß noch ums Aufreißen irgendwelcher Löcher.
Ich könnte mir vorstellen, dass gerade die Älteren unter den Internetnutzern das sehr befremdlich und vielleicht auch abstoßend finden. Sie sind noch mit mehr Erotik aufgewachsen und können mit diesen ultraharten Sachen ohne jedes Gefühl und mit am ganzen Körper aufgespritzten Pornostars nichts anfangen. Sie wünschen sich wieder mehr Erotik in der Pornographie, natürliche Darsteller, die echte Lust empfinden beim Sex.
Das ist zwar jetzt nur mein persönliches Empfinden, aber ich habe die Schnauze so was von voll von diesen immer nach Schema F ablaufenden Hardcore-Gonzo-Pornos. Es ist nicht nur immer dasselbe, was darin passiert, die Weiber sehen auch alle gleich (künstlich) aus - und sie sind überhaupt nicht erotisch, weil man ihnen vom ersten Augenblick an ansieht, dass sie keinerlei Lust dabei empfinden.
Man stelle sich mal vor: Man geht ins Bordell und ist mit einer wunderschönen, natürlich wirkenden Frau auf dem Zimmer - und dann liegt die da wie ein Brett und gibt lustlose Stöhnlaute von sich! Da kann der Körper noch so toll aussehen, wenn die Emotionen fehlen, dann ist der Sex Scheiße.
Wieso soll das beim Anschauen von Pornos anders sein? Ich für meinen Teil finde jene Pornos am anregendsten, in denen man sieht, dass Männlein und Weiblein ohne irgendwelche Vorgabe von Regisseur oder Produzent ihre Lust aufeinander ausleben. Leider gibt es viel zu wenig solcher Filme/Videos.
Erotik ist wesentlich komplexer als Sex, als Porno. Diese Komplexität beinhaltet die visuellen Reize genauso wie die akustischen und viele andere in Verhalten, Gestik, Mimik. Erotik ist ein kompliziertes Zusammenspiel, das manche Frauen hervorragend beherrschen, indem sie nämlich immer auch ein wenig geheimnisvoll bleiben. Selbst wenn hinter dem Vorhang vielleicht gar nichts mehr ist - solange eine Frau einen Mann glauben machen kann, dahinter sei noch viel mehr versteckt, so lange wird sie für ihn erotisch sein und er wird sie begehren.
Womit wir nun bei dem wären, was thommy angesprochen hat. Diese Amateur-Mädels können noch so toll und natürlich aussehen. Wenn sie für ein paar Euro die ganze Welt hinter ihren Vorhang schauen lassen, dann ist all ihre Erotik mit einem Mal zerstört. Danach werden die User sie im besten Fall noch als geiles Stück Fleisch betrachten, das gefälligst alle noch so perversen Fantasien auszuführen hat. Mit Erotik hat das jedoch nichts mehr zu tun. Die Frau macht sich selbst zu einem Objekt.
Seit Ewigkeiten wird ja diskutiert, ob Pornos frauenfeindlich sind. Ich persönlich sage Nein. Es sind nämlich nicht die Männer, welche die Frauen zu Objekte machen. (Obwohl sie es natürlich versuchen.) Es sind die Frauen, die sich dazu machen LASSEN! Ein Mann hat in der Regel nur eine Möglichkeit, um sich eine selbstbewusste Frau gefügig zu machen, nämlich Gewalt. Die Amateurmädels in den Pornos werden aber sicher nicht (alle) mit vorgehaltener Waffe zu dem gezwungen, was sie machen. Wenn eine Frau mit ihren Waffen jedoch umzugehen weiß und ein Mann diesen keine körperliche Gewalt entgegensetzen kann/darf/will, dann hat er in aller Regel keine Chance. Die Waffen einer Frau sind - gekonnt eingesetzt - zu mächtig.
Anders ausgedrückt: Keines dieser Amateurmädels müsste sich dermaßen erniedrigen, wie sie es in vielen ihrer Filmchen tun. Sie müssten den Männern nicht alles geben, was die wollen. Durch den gekonnten Umgang mit ihren Reizen und Geheimnissen, könnten sie die Männer ebenfalls bei der Stande halten und gleichzeitig das Heft in der Hand behalten.
Das einzige Problem dabei ist der Konkurrenzdruck. Wenn nämlich eine ausschert und sich zum Objekt machen lässt, dann stürzen sich die meisten Kerle wie Fliegen auf sie und wollen von ihr alles Mögliche. Die meisten Männer sind halt so. Die wollen sexuelle Macht über eine Frau. Ich will das jetzt gar nicht moralisch beurteilen. Es ist eben so, dass andere Mädels dann gezwungen sind, nachzuziehen, wenn sie nicht die meisten ihrer Fans verlieren wollen. Und so hat sich eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die nicht mehr aufgehalten werden kann.
Bis die Männer mehrheitlich die Schnauze voll haben, weil selbst die perversesten Gelüste befriedigt sind, welche sich legal umsetzen lassen. Dann ist das Strafgesetzbuch die neue Grenze. Weil man die nicht überschreiten kann/darf/soll, gibt es auch keine neuen Reize mehr, sondern es wird nur alter Kram aufgewärmt, womit das Interesse allgemein daran zurückgeht.
Damit haben sich die Frauen aber längst die Macht, die Grenze selbst zu bestimmen, aus der Hand nehmen lassen. Viele Männer können nun einfach nicht genug kriegen. Also muss man ihnen Grenzen setzen. Setzt man diese selbst, kann man auch damit spielen. Steht man jedoch mit dem Rücken zur Wand, muss man sich fügen.
Nicht umsonst ist es in seriösen Bordellen üblich, AO NICHT anzubieten - obwohl viele, viele Kunden danach fragen, wie manche Bordellbetreiber(innen) berichten. Man stelle sich nun vor, was in einem Bordell mit - sagen wir - 20 Mädels passieren würde, wenn plötzlich eines AO anbieten dürfte und würde. Die Hölle würde losbrechen. Dieses Mädel könnte sich vor Freiern nicht mehr retten, während die anderen kaum noch welche abkriegen würden. Gleichzeitig würde dieses eine Mädel aber den größten Teil ihrer Souveränität abgeben. Die Männer würden versuchen, dem Mädel noch mehr Zugeständnisse abzuringen. Wer einmal seine persönliche Souveränität aufgibt, der macht sich zum Spielball anderer.
Genau das passiert gerade im Pornobusiness. Zuerst waren es die professionellen Darstellerinnen, nun sind es die Amateurdarstellerinnen.
Wenn es aber hinter dem Vorhang nichts mehr zu entdecken gibt, wenn alle Frauen entzaubert sind, dann werden sich die Männer gelangweilt und vielleicht einige sogar angeekelt abwenden.
DAS wird die Stunde der Wiedergeburt - für die EROTIK.