das is eigentlich das selbe wie bei den hobby modellbauern..
da gibts die bastler deren glück es ist das ding zu bauen.. die sitzen monate im keller und fliegn dann 2 mal im jahr..
und da gibts die anderen die wollen nur fliegen..
dann muss man sich das ding so weit wie möglich baun lassen oder die basis fast fertig bekommen..
ausserdem... wenn man etwas macht was man zum kotzen findet is auch immer die gefahr dabei das an dem ding irgendwas schief wird so das man hinterher auch nicht richtig fliegn kann damit.. oder es einem vielleicht garnicht auffällt das was schief ist was dann dazu führt das man glaubt man wäre zu blöd zum fliegen...
MA
das ist ein sehr treffender vergleich. nur eben sind das HOBBY-modellbauer. bei denen kommts nicht so drauf an, weil sie kein geld damit verdienen wollen, sondern von diesen 2 mal fliegen im jahr, nen orgasmus bekommen.
ich beziehe mich ja in meinen aussagen nicht auf hobby-webmaster, die sich über 50 euro zusatzeinkommen im monat freuen, sondern schon auf diejenigen, die davon leben wollen.
und spätestens ab dieser hausnummer geht es halt ins unternehmerische. ob sich da nun einer seinen lebenstraum mit den gewinnen eines bauchladens realisiert oder ob jemand mehr will, spilet da irgendwie keine so grosse geige.
das problem das wir alle haben ist der user da draussen, der bei uns geld lassen soll. und wenn sich dieser user (den wir ja schon bezeichnenderweise nicht mal mehr numerieren, sondern ihn ganz einfach mit dem judenstern des internets als "TRAFFIC" bezeichnen) im netz nicht wohlfühlt, dann hat das nichts mit irgendwelchen "naja so hab ichs halt gelernt-strategien" zu tun, sondern tangiert irgendwie alle.
nehmen wir doch mal ganz selbstkritisch die tätigkeit eines webmasters unter die lupe.
er selbst hält sich für den eigentümer des traffics, der er aber gar nicht ist, weil seine seiten nicht dazu da sind kunden anzuziehen, sondern sie wegzujagen - wegzujagen dahin, wo sie denn schlussendlich das finden was sie EIGENTLICH suchen.
also im klartext ist das so, als würde man alle autofahrer auf der autobahn nürnberg-münchen, nach köln schicken um ihren dort zu zeigen, wie sie nach münchen kommen.
wenn jetzt dieser "kleine umweg" nun wenigstens noch spass machen würde, weil es auf dem weg von nürnberg nach köln und von köln nach münchen so viel spannendes zu sehen gibt, dann wäre das durchaus auch eine art von geschäftskonzept. aber nur um kilometer abzureissen, wird es sicherlich nicht populär.
ich hör nun auch schon wieder die tausend webmaster schreien, dass ihre seite doch für etwas gut sei, weil der user eben über sie den weg zum eigentlichen angebot doch erst findet.
hier frage ich mich aber was wäre, wenn diese ganzen mülldinger eben nicht da wären.
wäre es dann etwas so, dass die zielseiten der PPS GLEICH bei google da stehen würden?
und welchen nachteil hätte der user da raus (ausser dass er nicht über köln fahren muss) ?
ich hab die letzten tage viel zeit damit verbracht darüber nachzudenken, WAS früher (in den echten goldgräberzeiten) eigentlich so anders und so viel interessanter am adultgeschäft war.
sicher - es war die zeit wo man überhaupt erst mal völlig anonym und in grosser vielfalt an pornos rankam - das war etwas neues und dieser neuheitsfaktor ist verflogen.
ABER: porno wurde damals auch ganz anders gemacht. der kunde wurde GANZ ANDERS an das thema herangeführt.
beim nachdenken ist mir da erst mal bewusst geworden, dass das netz der 90er im prinzip fast NUR aus tuben bestanden hat (klar noch nicht mit videos), weil in DE zunächst mal gar keiner in der lage war irgendetwas abzurechnen.
der monetarisierungsgedanke lag zwar damals schon in der luft, aber es gab einfach noch nichts im deutschen markt, das man hätte dafür verwenden können. folglich hat man US-programme beworben, die damals schon einen schritt weiter waren (allerdings auch keinen anderen content verkauften, als den den wir verschenkt haben).
trotzdem haben die umsätze gepasst, wenn man bedenkt, wie wenig menschane damals überhaupt internet hatten.
WAS also ist so anders geworden zu früher ?
ich denke da gibt es schon einiges. allen voran hatten wir es mit einer zielgruppe zu tun, die geistig und finanziell einfach im oberen zehntel angesiedelt waren. ABER kann man solchen leuten LEICHTER etwas verkaufen? doch eigentlich nicht.
und WAS ist aus diesen leuten geworden? sind die weg ?
auch das bezweifle ich sehr. es gibt sie immer noch - nur sind sie schwer zu finden, weil sich SICH SELBST in UNS nicht finden.
ich weiss noch recht gut, wie wir mit den usern damals kommuniziert haben. wir haben kein geheimnis daraus gemacht, dass wir unsere webauftritte mit werbung finanzieren. haben auch nie ein geheimnis draus gemacht, dass wir damit geld verdienen wollen. die user haben das bereitwillig akzeptiert und und "belohnt" für das was wir für sie getan haben, indem sie die kaufbaren dinge BEWUSST bei uns gekauft haben.
aber wer ist UNS? und WAS hat UNS getan, um diese sympathie und das empfehlungsvertrauen von den usern zu bekommen? und da kommen wir zu ein paar sehr wichtigen punkten:
1. wir haben nie wirklich anonym agiert - hinter jeder unserer seiten standen personen, die wir zum teil auch
gezeigt haben. und sei es mit nem passfoto und ein paar zeilen zur person.
2. wir haben dem user etwas GEGEBEN. ich hätte mir gar keinen anderen weg vorstellen können als über die contents zu gehen. einkauf von content war zur damaligen zeit webmaster alltagsgeschäft und nichts wirklich aussergewöhnliches.
3. klar - unsere seiten waren nicht riesig und hatten nicht millionen von bildern und geschichten - aber sie hatten
ein bisschen was von allem und wir konnten bei jedem thema, dem user den weg zu "mehr davon" zeigen.
und wir waren aktuell. auch wenn wir nur ein paar bildchen am tag upgedated haben - es hat sich was bewegt.
eigentlich doch ein sehr simples konzept, das aber irgendwie auch vertraut vorkommt, weil wir vertraut SEIN WOLLTEN.
ich glaube, wenn jeder webmaster seinen ganzen müll einstampfen würde und sich auf EIN GUTES projekt stürzt, das dem user was GIBT und den user zurückkehren lässt, dann hätte er mehr davon, weil der USER mehr davon hätte.
wir schlagen heute entweder mit dem dampfhammer anonym auf kunden ein und geben denen mehr als sie eigentlich konsumieren können, bleiben aber dabei für den user eine maschine.
andererseits vermüllen unsinnige rattenfängerblogs und fakeseiten zu millionen das netz, so dass die user schon fast dazu GEZWUNGEN sind, diese verlorere persönlichkeit in ihren communities als facebook wieder zu finden.
heute wird nicht mehr gesurft, so wie es damals der fall war. heute guckt man zu, dass man surfen vermeidet und anstatt dessen lieber die bekannten anlaufstellen nutzt.
ich glaube, wenn wir uns dieser dinge einfach mal wieder etwas bewusster werden würden, dann würde auch jeder erkennen, welche WICHTIGE rolle er, AUCH als kleines puzzlesteinchen, dabei spielen kann
wir haben hier in dem therad über visionen gesprochen. visionen oder grosse ideen ja sogar die sogenannten "trends" sind aber nichts anderes als wünsche, die noch keinen namen haben, die aber tief in uns schlummern.
und dann kommt einer und gibt ihnen einen namen - weiter nichts.
wenn man also das thema web visionär angehen will, dann muss man die schlummernden wünsche einfach erkennen. und KEINER VON UNS wünscht sich ein web, so wie wir es gemacht haben. und genau so wünscht sich KEIN USER da draussen so ein web, wie wir es ihnen vorgesetzt haben.
SO EINFACH ist es im prinzip, etwas zu schaffen, das im medium internet vor lauter kommerz untergegangen ist.
kommerzieller erfolg ist aber eine folge von populärem erfolg. das war so - ist so und wird IMMER so bleiben.
viel spass im netz
thommy