Ich hab gestern nicht mehr geschrieben, weil mir aufgefallen ist, dass das Thema ziemlich komplex ist und ich viel weiter ausholen muss, als ich zunächst annahm. Eigentlich berührt es sogar so gut wie alle relevanten Bereiche des Webmasterseins.
stimmt - wahrscheinlich sogar noch viel komplexer als du denkst.
Ausgangslage war bei mir die Überlegung, dass wahrscheinlich so gut wie kein Webmaster das Potential des eigenen Netzwerkes bzw. der eigenen Seiten komplett ausnutzt. Wenn man diese Ausnutzung in Prozent betrachtet und man wäre da dann bei 70, 80 oder 90%, dann wäre das noch akzeptabel, aber ich glaube eher, es ist anders herum. Da ist gewaltig viel Luft nach oben, mindestens 50 oder mehr Prozent.
das glaube ich nicht, weil ich kaum eine seite kenne, aus der übehaupt irgendeine strategie zu erkennen ist.
webmastern fisvchen grundsätzlich im trüben, weil sie eben wirklich nichts weiter tun (und auch nicht tun sollten) als traffic zu liefern, denn da jemand zu geld macht, der das auch kann.
Wir hatten das in dem Spinning & Doorway Thread. Da ging es darum, den Traffic auf die am besten passenden Programme zu verteilen. Aber wir sollten vielleicht noch einen Schritt weiter zurück gehen.
Ein Surfer kommt auf einer unserer Seiten an, klickt im besten Fall auf eine Werbung, verschwindet damit wieder von unserer Seite, landet anschließend auf der Seite eines PPs und wird mit etwas Glück dort Kunde und wir bekommen die Provision.
jup - oder den click bezahlt oder die einblendung - und mehr muss man auch nicht erwarten.
So, und hier fängt das Dilemma an. Auf unserer Seite war jemand, der sich für das entsprechende Thema interessiert hat, der dafür bereit war, seine Daten herauszugeben und der auch noch für eine Leistung Geld bezahlt hat. - Wow ... gib mir die Daten von 50.000 solcher Menschen und die Zukunft ist so rosig wie ein frisch geschlüpftes Ferkelchen.
bau doch einen newsletter ein dann wirst du sehen, wie viele dir ihre daten bereitwillig geben.
Jeder Zeitungsabodrücker bekommt die Daten zu den von ihm vermittelten Kunden. Aber was ist mit dem Webmaster, der ebenfalls Kunden vermittelt? Der bekommt nichts, nada, nothing! Der Drücker kann sich hinterher mit seinem Antragsdurchschlag den Allerwertesten abputzen, der Webmaster hätte aber ganz andere Möglichkeiten und könnte aus diesen Daten weiteres Kapital schlagen.
ähm - moment mal - hier sprechen wir von 2 verschiedenen dingen. der webmaster hat den kunden nur irgendwo hingeschikct. den abschluss hat der webmaster aber nicht gemacht.
beim zeitungsdrücker ist das anders, der hat den kunden mit seiner überredungskunst dazu gebracht zu unterschreiben.
und ausserdem - was spricht denn dagegen dass du dir irgendwo ein whitelabel mit eigenem payment zulegst?
ich würde es dir zwar nicht raten das zu tun, aber wenn du unbedingt die erfahrung machen willst, tu es.
Das geht aber noch weiter. Wir vermitteln ja nicht nur die Daten von zahlenden Kunden sondern oft auch Freeuser - und davon wahrscheinlich deutlich mehr als zahlende Kundschaft. Jetzt liefere ich einen Freeuser bei einem PP ein, bekomme Provision jedoch (mal abgesehen von PPL) erst, wenn der User auch bereit ist zu zahlen. Nur was ist, wenn der nie zahlt, einfach weil er sich zwar für das Thema interessiert hat, ihm letztendlich das Programm dann doch nicht so zugesagt hat. Sicherlich, das Partnerprogramm kann versuchen, den User noch auf ein anderes Programm innerhalb des eigenen Netzwerkes umzuschichten, nur welchen Einfluss habe ich als Webmaster darauf?
du hast keinen - genau so wenig wie die tageszeitung einen einfluss hat, was mit den daten der kunden geschieht, die auf eine anzeige reagieren und beim entsprechenden händler einkaufen.
und genau so wenig wie google die daten von jemandem bekommt, der aufgrund einer google adwords anzeige irgendwo was gekauft hat.
Du siehst das aus Sicht der PPs. Der Webmaster soll den Traffic liefern, die PPs sollen ihn bestmöglich - natürlich auch zum Wohle des Webmasters - verwerten. Aber warum soll ich das als Webmaster denn unbedingt in fremde Hände legen und mich damit in eine weitere Abhängigkeit begeben? Wieso kann ich das nicht selber machen?
mitnichten sehe ich das aus sicht des PP, weil ich das geschäft aus JEDEM blickwinkel kenne und seit 17 jahre betreibe.
genau das habe ich den meisten hier auch voraus, weil ich eben nicht einseitig denke..
und nein - du musst das nicht in fremde hände legen. du hast die SELBE chance wie jedes PP. tu es einfach und du wirst erkennen, warum du mit deinen gedanken falsch liegst.
Google und Facebook leben es doch vor. Das sind gigantische Datenkraken und die leben von der Verwertung dieser Daten. Selbstverständlich werden wir als Webmaster nie auch nur annähernd diese Möglichkeiten besitzen, aber was spricht dagegen, dass ein Webmaster auch eine kleine, bscheidene Minikrake wird?
bei google und facebook haben die user aber FREIWILLIG ihre daten abgegeben. und das aus dem grund, weil sie dafür einen mehrwert erhalten.
google und facebook nutzt diese daten aber lediglich dafür, das sie werbung zielgerichteter und damit teurer verkaufen können.
Jeden Tag wandern Surfer über unsere Seiten, von denen wir nichts erfahren. Wenn man Analytics auf den Seiten einsetzt, erfährt google mehr über den User, als wir selber. Das ist doch bescheuert!
ne - nicht bescheuert sondern normal. weil sich google darauf eben eingeschossen hat.
die wollen keine pipiseite bauen sondern an grosse usermassen kommen, die sie dann in die hände derer legen, die am ende daraus geld machen.
google selbst verkauft ja gar nichts.
Wenn ein User bereit ist, Daten von sich preiszugeben, dann will ich diese haben. Nur wie komme ich daran?
frag ihn danach - oder mach ein angebot, wo dir der user seine daten geben MUSS, weil DU ihm etwas verkaufts und nicht ein anderer.
Die einfachste und sicherste Methode wäre, diese vom PP selber zu erhalten, z.B. über eine Schnittstelle. Das Zauberwort heißt hier sowieso Schnittstelle. Was spricht dagegen, dass PPs nicht nur Zahlformulare sondern auch Schnittstellen anbieten, über die man eine Bestellung einliefern kann. Dann könnte man als Webmaster die Kundendaten vorher abgreifen. Oder aber das PP schickt mir bei einer Bestellung die Daten automatisch. Es müssen ja nicht alle Daten übermittelt werden. Name, Anschrift, Geschlecht und E-Mail reichen ja schon aus. Bankdaten können und sollen ruhig alleine beim PP verbleiben.
was denkst du was DABEI rauskäme, wenn jeder hanswurst an die daten (womögölich auch noch zahldaten) von usern käme?
da könntest du das netz in 3 monaten zusperren, weil keine sau mehr irgendwo was kaufen würde, weil er zugespammt würde und womöglich noch anderer unfug mit seinen daten getrieben würde.
Aber auch das muss nicht das Ende der Fahnenstange sein. Man muss andere Mittel und Wege finden, den Surfer dazu zu motivieren, seine Daten heraus zu rücken.
selbst wenn du die daten HÄTTEST könntest du nicht mehr damit anfangen als den user zuzuspammen, was wie gesagt in einem disaster enden würde.
im endeffekt würdest du geld verlieren, weil die user ihre emailadressen abmelden würden und nicht mal mehr die programme, in denen er angemeldet ist, mit ihm kommunizieren könnten.
Wenn der Webmaster schon als reiner Trafficlieferant gesehen wird und sich darauf konzentrieren soll, diesen zu generieren, dann sollte er die Essenz dieses Traffics, nämlich die zahlende Kundschaft, datentechnisch auch in den Händen halten und nicht dieses wertvolle Gut einfach so durchreichen, ohne selber davon eine Kopie zu haben.
er IST nichts anderes, weil er gar nichts anderes KANN !!!
wenn du oder irgendein anderer webmaster so ein toller datenfilterer WÄRE, warum konvertiert dann keiner 1zu1 ?
das webmastergeschäft ist dem heiligen zufall überlassen und das einzige was ein webmaster tun kann ist, sich zumindest grob den traffic zu holen, den er dann GEZIELT irgendwo hinschicken will.
Meine Lösung ist also, das Erzeugen von Crosssales in die Hände der Webmaster zu legen, indem diese die Möglichkeit bekommen, die Daten ihrer vermittelten Kunden selber weiter verwerten zu können. Hier muss ein Umdenken bei den PPs stattfinden, denn diese müssen den Zugang zu diesen Daten möglich machen oder erleichtern. Letztendlich führt dies dann für alle zu einer besseren Verwertung und zu besseren Umsätzen.
das ist die denkbar SCHLECHTESTE lösung, die ich jemals gehört habe, denn wenn ein webmaster eine sache GANZ SICHER NICHT KANN, das ist es was zu verkaufen - warum ? weil noch keiner jemals irgendwas verkauft hat, denn wenn er das KÖNNTE, wäre er nicht webmaster.
was du da vorschlägst ist, den bock zum gärtner zu machen - das ist fern jeglicher realität.
viel spass im netz
thommy