thommy
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@tommy ... erklär mir (Laien) bitte noch einmal kurz das Geschäft des Mediaeinkaufs.
Ich betreibe eine Internetseite zum Thema BDSM. Damit generiere ich organisch Traffic X. Ich möchte jetzt aber mehr Traffic haben, weil der Google Traffic mir nicht ausreicht. Also komme ich zu Dir und sag: Thommy ich benötige für meine BDSM Seite Traffic.
Was genau tust Du jetzt? Du schaltest Banner, Textlinks Popups auf anderen Seiten und schiebst somit den Traffic zu mir, der im besten Fall dann konvertiert?
Ich will es nur verstehen ...
vor einem jahr hat jemand gegen mich eine wette verloren der gaytraffic kaufen wollte und da wir keine gayseiten im netzwerk haben, hat er gemeint das geht nicht.
ich hab für ihn dann eine kampagne gemacht und ihm folgendes gesagt:
ich lade da jetzt 500 euro rein und wenn die dabei nicht rauskommen sollten muss er das nicht bezahlen.
er HAT die rechnung bezahlt und wirbt auch heute noch auf unserem mainstream porn netzwerk für seine gay seiten.
um media buying und traffic controlling zu verstehen würde ich wahrscheinlich jetzt hier so viel schreiben können, dass das forum wegen übervoller festplatten abkackt. daher will ich dir nur ein PAAR dinge nennen die wichtig sind:
1. dein werbebanner ist bereits deine erste landingpage. da wir nur CPC verkaufen und nicht CPM ist es auch nicht ratsam dort dinge zu versprechen die nicht gehalten werden oder mit fake playbuttons unfall klicks zu erhaschen.
2. dein werbebanner wird sich in jedem umfeld und jeder zielgruppe anders verhalten. dies ist schon alleine bdingt durch die farbgebung die auf jeder seite anders ins auge fällt - je nachdem auf welchem hintergrund sich das banner befindet.
beim thema zielgruppe gibt es aber ganz am anfang schon viel mehr dinge zu beachten als man das schluichtweg vermutet.
a. es gibt sogenannte farbaffinitäten - hier stimmt die regel dass rot eine warnfarbe ist zum beispiel schon lange nicht mehr. das netz hat andere assoziationen entwickelt und diese "signale" haben keine bedeutung mehr. es gibt aber farbsympathien und damit kann man zielgruppen eben AUCH definieren.
b. es gibt lesegeschwindigkeiten in denen sich zielgruppen unterscheiden. beispile wäre, wenn du ein banner hast welches eine werbeaussage in einer gif animation stückelt dann musst du wissen dass ein produkt dass sich an "dumme" richtet eine viel langsamere animatuon braucht als ein banner das sich an eine intelligente zielgruppe richtet weil die intelligenten in aller regel eine viel schnellere lesegeschwindigkeit haben. ist das banner zu langsam wird den intelligenten beim lesen langweilig und die aufmerksamkeit ist weg. ist es zu schnell können die langsamleser den sinn nicht verarbeiten.
3. wiedererkennbarkeit ist im web ein noch wichtigeres thema als das was man seit jeher unter corporate identity versteht, denn das netz hat so viel falltüren dass user immer angst haben wo anders zu landen als da wo sie geklickt haben. wenn du also mit einem banner eine erwartungshaltung weckst, musst der user diese auf den ersten blick auf der landing sehen.
und da kommen wir bereits zum fast wichtigsten punkt
4. um diese kommunikation zwischen banner und landingpage überhaupt beurteilen zu können musst du in der lage sein NEGATIVSTATS auswerten zu können. leider gibt dir kein PP der welt eine solche auswertung denn die zeigen dir nur wer gekauft hat aber nicht wer NICHT gekauft hat. nun nehmen wir mal an, dass ein produkt eine abschlussquote von 1:100 hat. das würde bedeuten dass du zum erreichen der perfektion NUR 99% falsch gemacht hast (denn sonst wäre deine quote bei 1:1)
hieraus folgert sich, dass du die grösstmöglich menge zu einer optimierung NICHT in deinen abschlüssen hast sondern in der menge der leute die NICHT gekauft haben.
diese negativauswertung habe ich bereits 2006 in einer eigenen software entwicklet und heute basiert 99% des professionell vermarkteten und optimierten traffic eben genau auf dieser idee.
denn was du dir vorstellen musst ist hier dass es eine menge "türen gibt" durch die ein user läuft bis er beim entgültigen zahlvorgang läuft. auf diesem weg können viel türen geschlossen sein. ein user kann schlussendlich aus dem grund nicht als kaufkunde enden, weil er seine emailadresse irgendwo falsch eingegeben hat.
oder der user IST bereits kunde in dem system in das ich ihn werben will. wie gesagt - es gibt VILE türen die verschlossen sind daher gilt als WICHTIGSTE regel: nur wer durch die ERSTE tür geht KANN aus der letzten heraus kommen.
daher optimiere zum beispile ich selbst nicht auf conversion sondern auf die kommunikation zwischen banner und landingpage. ich versuche hier absprungquoten zu ermitteln und die quote so niedrig wie möglich zu halten, denn das sind die ersten beiden türen und meisten kann ich nur die beeinflussen.
wer nicht klickt kann kein kunde werden
wer abspringt kann kein kunde werden
du siehst also schon hieran, dass das ganze nicht mal so eben mit einem banner und einem affilaite link zu machen ist, denn um die gemeinsamen nenner zu finden musst du in die grosse azhal gehen (also in die die NICHT kaufen) denn sonst wird deine werbung viel zu teuer bis du genug infos hast mit denen du aus der reinen conversion diese schlüsse zeihen kannst.
ganz einfaches rechenexempel:
3 banner 3 landingpages und eine angestrebte CVR von 1:100 bedeuted, dass du mit jeder kombi mal mindestens 20 abschlüsse brquchst um eine verlässliche zahl zu haben.
heisst du musst 3x3x2000 clicks schicken um nur an diese, noch ziemlich unzuverlässige zahl zu kommen, die aus genau 60 informationen besteht.
agaierst du aber weiter vorne und lässt die conversion aussen vor, dann passiert z.b. folgendes
du schickst auf jede landing 1000 klicks und stellst fest, dass hier eigentlich 50% die landing sofort verlassen haben. mit dem rest hast du 5 abschlüsse gemacht. du BIST also bereits bei deiner angestrebten zahl von 1:100 weil du ja nur 500 user hattest die am ende haben konvertieren können.
du hast jetzt also insgesamt statt 60 numerh 3000 informatione auf die du aufbauen kannst. schaffst du es nun die durchklickrate von 50% auf 70 zu erhöhen wirst du nicht mehr 5 sondern 7 abschlüsse haben und hast damit dein ergebnis um 33% gesteigert und zwar durch die 2985 informationen von den usern die NICHT GEKAUFT HABEN !!!
nun stell die kosten gegenüber.
sagen wir mal ein klick hätte dich 5 cent gekostet so hast du im ersten fall 18.000 klicks gekauft und dafür 900 euro hingelegt.
im 2. fall hast du 3000 klicks gekauft und 150 euro ausgegeben.
wenn du das ganze nun skaliert und sagt dass du 10 banner und 10 landingpages testen willst, dann kannst du dir ungefähr ausrechnen wohin das läuft.
wie gesagt - das war nur ein MINIAUSFLUG in die komplexität des mediabuying.
viel spass im netz
thommy