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"HTML5 ist die Zukunft", sagt ein Porno-Boss - entscheidet die Pornoindustrie mal wieder einen Formatkrieg? Außerdem im Überblick: Sammelklage wegen iPhone-4-Verbindungsproblemen, US Supreme Court sagt Jein zu Software-Patenten, und Paramount zielt auf Plattformen wie Rapidshare.
Vielleicht entscheidet die Pornoindustrie wieder einmal über den Ausgang eines Formatkrieges. Mit Digital Playground (DP) hat sich eines der größten Pornostudios auf Seite des neuen Web-Standards HTML5 geschlagen - und Adobes Web-Format Flash damit eine Abfuhr erteilt. " HTML5 ist die Zukunft," sagte Ali Joon dem IT-Blog ConceivablyTech. "Handy-Browser verstehen alle sehr gut HTML5. Flash verlangsamt alles und hat einen schlechten Einfluss auf die Batterieleistung." Mit HTML5, so der Porno-Unternehmer weiter, gebe es keinen Grund mehr, Sexvideos mit Flash abzuspielen. Was nicht heißt, dass DP ganz auf Flash verzichten kann: Ältere Browser, etwa der Internet Explorer 8, verstehen noch kein HTML5: "Wir warten darauf, dass die Browser aufschließen. Sobald die soweit sind, werden wir alles in HTML5 umsetzen."
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Viele Websites brauchen für Multimedia noch ein kleines Plugin, den Flash-Player von Software-Entwickler Adobe. Große Internet-Player, darunter Apple und Google, wollen sich von dem Programm frei machen, Multimedia mit dem neuen Web-Standard HTML5 direkt im Browser abspielen. Apple verbietet deswegen auf seinen neuen Mobilgeräten Flash gleich ganz, versucht Web-Entwicklern HTML5 aufzuzwingen und iPad/iPod/iPhone-Besitzern Flash abzugewöhnen.
Doch glaubt man einem langen Bericht bei Cnet News, dann gibt es Reibungen bei der Standardisierung von HTML5. Zwischen dem jüngst in Sachen HTML5 untätigen, jetzt aber wieder zuständigen World Wide Web Consortium (W3C) und der eher informellen Hypertext Application Working Group (WHATWG), die in jüngster Zeit die Standardisierung voranbrachte, scheint es zu krachen. Zumindest in der "HTML Working Group"-Mailingliste der W3C herrscht ab und an ein rauer Ton, Vorschläge und Diskussionsbeiträge seien "kindisch", "unerträglich", "lächerlich", "blödsinnig". Resultat der Unstimmigkeiten: zwei voneinander abweichende HTML5-Spezifikationen.
Netzwelt-Ticker: Pornoriese entscheidet sich gegen Flash - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt