Das ist halt genau der Punkt wo sich die Basis Zielgruppe, wie es Tommy nennt, aufspaltet. Die einen könnten locker im Panoptikum ohne vorheriges Schminken auftreten oder sind entsprechend mit Kontaktängsten übersäht das ein reales Date schon gar nicht in Frage kommt.
es ist sogar noch einen tacken mehr als das. denn über eine basiszielgruppe kann man nur ein grobes raster überstülpen.
das KANN bedint natürlich auch ein kaufkraftraster sein aber selbst hier spilen noch weitere faktoren eine rolle, denn gerade in unserem geschäft verhält es sich ganz ähnlich wie beim casino - nur mit dem unterschied dass ALLE männer sexsüchtig sind. aber einem gewissen punkt setzen die sich auch über ihre eigene kaufkraft hinweg und ab da ist eben auch die definition als kaufkraftzielgruppe keine rastergrösse mehr, weil dann eben kredite aufgenommen oder omas sparstrumpf geplündert wird.
Es ist mit Sicherheit auch eine große Anzahl körperlich Behinderter dabei für die ein reales Date eh nicht in Frage kommen würde usw. Es sind aber auch mit großer Sicherheit sehr viele dabei die neben voyeuristischen Neigungen auch ganz einfach geil auf reale Sexdates sind. Denen kann ich ein solches doch sehr wohl über adäquate Werbemittel schmackhaft machen.
du hast hier noch einen SEHR WICHTIGEN punkt vergessen - das kopfkino.
sowohl im bereich cams als auch im bereich dating sind menschen auf der suche nach ihren eigenen "quasi verirrungen" - sie suchen oft gar nicht das reale date sondern die bestätigung, dass sie selber gar nicht so abnormal sind, wie ihnen ihre erziehung und die öffentliche moral einzureden versucht.
Schlussendlich ist das alles sehr viel Theorie denn wir wissen nicht mit Sicherheit wie sich ein Kunde in der Realität an seinem Bildschirm verhält. Bezahlt er fürs Dating, kommt er ein paar Tage später zurück und zahlt für Cams oder wichst er lieber einsam beim Amateur Porn?
es ist nicht nur theorie, weil mit ein wenig aufwand sind viele thesen und gesetzmässigkeiten beweisbar.
aber im grunde hast du schon recht. 100% in den kopf des einzelnen kann man nicht schauen, deshalb befasse ich mit mehr mit kollektiven verhaltensweisen. und genau da sehe ich eben, dass diese verhaltensweisen sich ändern können. das heisst, ein user der ein ausgiebiger datinguser ist, kann von zeit zu zeit auch ein camuser sein. deshalb stimmt auch die theorie mit der unaufdringlichen werbung nicht, denn dann würde man google heissen müssen, wo ein user einfach hinkommt und was anderes zu suchen.
werbung hat noch nie die macht gehabt einem user etwas zu verkaufen was er nicht will. werbung hat vielmehr den zweck, den user auf einen bedarf hinzuweisen, den er im moment nicht benennen kann. das ist so ähnlich als hat jemand appetit aber weiss gerade nicht auf was. zeig ihm dann ein bild von einem essen das genau diesem appetit einen namen gibt und schon hast du einen kunden.
Keine Ahnung ob es da Möglichkeiten gibt das bis zum Ende hin zu tracken und dann zu untersuchen und zu analysieren. Sicher ist für mich nur, das wenn ich ihm nichts anbiete, sprich "ansprechende" Werbung mache er auch am Schluss nichts kauft. Das kann sehr wohl im Cam Bereich Werbung für Dating sein oder Umgekehrt weil es bis auf wenige Ausnahmen die gleiche Zielgruppe ist.
oh ja - solche möglichkeiten gibt es schon sehr lange und sehr ausgeklügelt. es gibt riesige datamining unternehmen die eben nicht nur das userverhalten auf einer webseite tracken sondern das gesamte surfverhalten eines users auswerten (google ist hier wohl derzeit der grösste gefolgt von microsoft, die gerade diesen markt entdecken).
schlussendlich ist es eben einfach so, dass jemand, der sich mit dem thema werbung befasst, davon einen gewaltigen plan haben muss - nur dann erreicht er ein optimum an marktausschöpfung.
die zukunft gehört nicht den frittenbuden, denn so gerne einer fritten essen mag so unwahrscheinlich ist es, dass er das jeden tag tut. genau hier haben die tuben (bewusst oder unbewusst) etwas getan, dass optimal für diese gangart ist. sie haben user nicht auf ein produkt angefixt sondern die massen zusammengesammelt und überlassen die filterung der einzelnen bedürfnisse den werbekunden, die dort beweisen müssen wie gut ihr produkt ist.
wenn du dir nun mal die grossen tuben bewusst anschaust und siehst WAS da alles beworben wird, dann wird dir auch klar, dass die leite hier nicht ihr geld ausgeben um es in den sand zu setzen. macht man sich das bewusst, wird noch klarer warum kundenmonetarisierung ein fachgebiet ist, das mit nullachtfuffzehn-wissen nicht wirklich erfolgreich zu beackern ist.
viel spass im netz
thommy