Gesetzt den Fall, es käme zum genannten Super-GAU mit Ende des Euros (was ich jeden Abend, vor meinem Bettchen knieend, den Herrgott anflehe durchzuziehen):
-D-Mark 2.0, kein Nord-Euro wie oft gemutmasst
-30% Wertsteigerung der D-Mark gegenüber jetzigem Wechselkurs im Vergleich zu Schwachwährungen (aka BungaBunga-Geld)
Folgen:
-möglicher Einbruch der Exporte, Umfang fraglich aber wahrscheinlich wesentlich geringer als von den Euro-Eintänzern an die Wand gemalt. Geringer deshalb, weil rd. 40% der Rohstoffe, Fertig- und Halbfertigwaren die für Exporte benötigt werden zunächst einmal importiert werden=geringere Gestehungskosten
-geringere Rohstoff- und Energiekosten (Gas, Benzin, Öl, Erze etc.)
-geringere Preise für alle Importwaren=Preisvorteile für Endverbraucher und Produzenten
-schlagartige Verringerung des Wertes der Auslandsverschuldung um mindestens 30%, wahrscheinlich eher mehr
-massive ausländische Investitionen in deutsche Anleihen, dadurch massive Erhöhung von Liquidität bei gleichzeitiger Annäherung an null bei Zinszahlen für diese Anleihen
-durch Hinscheiden des Euro keine Ausfallbürgschften für Länder mehr, keine Ausfallbürgschaften für die EZB. Gesamtschaden durch Ausfallbürgschaften und rechtswidrige EZB-Geschäfte allerdings für D bereits jetzt im dreistelligen Milliardenbereich. Bleibt fraglich, inwieweit D für die EZB-Nummern später zahlen würde/müsste, denn zugestimmt hat dem fortgesetzten Vertragsbruch hier offiziell bislang niemand.
Die deutschen Banken dürften aus der Nummer relativ glimpflich kommen, weil weniger Belastungen aus BungaBunga-Ländern in den Büchern sein sollen (man steckt ja nicht drin) als anderswo.
Auch die Industrie dürfte nicht von jetzt auf gleich ohne Exporte dastehen, weil entsprechende deutsche Produkte großteils konkurrrenzlos sind- wer sie haben will, kann kaum ausweichen und wer es sich leisten kann, pfeift auf 30% mehr für einen Daimler (zumal die auch im Ausland produziert werden und D Komponenten liefert. Ohne Motor kein Daimler). Exportweltmeister wurde Deutschland übrigens vor dem Euro und nicht mit dem Euro.
Vorteil: der erhöhte Wert der D-Mark wird es Industriefirmen aus Deutschland ermöglichen, Firmen im Ausland wesentlich leichter aufzukaufen, deutsche Banken könnten ausländischen Firmen günstigere Kredite für den Kauf deutscher Waren anbieten, beide Gruppen profitieren.
Für mich steht fest, daß die Vorteile für Deutschland massiv überwiegen würden und den Preis meiner Pizza in ITA kann ich noch im Kopf ausrechnen (beliebtes Argument der Euro-Profiteure).
Alles in allem ist es so wie mit der Klimaerwärmung.
Während Tonga das nicht lustig findet, ist der russische Wirtschaftsminister Fan davon: "Wärmeres Klima? Kein Problem: dann kann ich die Permafrost-Böden in Sibirien besser ausbeuten."
Und ja, es ist wirklich traurig, wenn BungaBunga-Länder nicht mehr auf anderer Leute Kosten leben können, aber besser die traurig als ich traurig.
Die Verluste der deutschen Bevölkerung werden mittlerweile seit Einführung des Euro auf rd. 2 Billionen(!) geschätzt, entstanden aus den Verlusten der entfallenen Geldwertsteigerung für die deutsche Bevölkerung wg. entfallener Aufwertungen, zzgl. Transferleistungen, Preissteigerungen etc.
Man geht ausserdem momentan davon aus, daß eine Wiedereinführung der D-Mark Gesamtkosten in Höhe von 500 Milliarden in den Folgejahren zur Folge hätte. Auf den ersten Blick enorme Kohle, nur: seit Lehman hat Deutschland insgesamt genau diese Summe, also rd. 500 Milliarden an neuen Krediten aufnehmen müssen, um die Ausfälle zu kompensieren (100 Mrd. HRE, 17Mrd. CoBank, Steuerausfälle, Hilfen, etc.). Ergebnis: sind wir heute pleite? Ich denke nicht, also liesse sich dieses Paket stemmen und die o.g. Vorteile sind dabei nicht mal drin.
Daß die D-Mark höhere Inflationsraten gebracht hätte ist auf das heutige Preisniveau gesehen Unfug: allein die Verdoppelung der Preise bei Euro-Einführung hätten alle möglichen Aufwertungen der D-Mark bis heute nicht erbracht, von den Einkommensverlusten der Bevökerung zugunsten des "gemeinsamen" Marktes einmal abgesehen- die deutschen Arbeitnehmer haben ein realen Einkommensverlust von bis zu 20% und mehr erlitten, während z.B. in UK die Einkommen um rd. 28% gestiegen sind.
Insofern würde ein Ende des Kakao-Geldes bei weitem nicht so ein Elend darstellen wie diese Banditen-Währung den Deutschen bislang eingebracht hat.
Die ominösen "Vorteile" durch die Einführung des Euro gehen ausschliesslich in die Kassen bekannter Kreise und daß die mit Zähnen und Klauen an dieser Dreckswährung festhalten wollen- wen wundert's.
Wenn allerdings die D-Markt wiederkommt, bitte ich nur um Eines: kein Konterfei vom Bimbes-Kanzler auf die Mark, das würde ich nicht aushalten...