Daß es in großen und mächtigen Organistionen und Regierungen niemals einwandfrei zugeht, steht außer Frage. Das war noch nie so.
Was ich allerdings schon sehr bezweifle, ist eine weltumspannende Verschwörung mit dem Ziel, die Menschheit zu versklaven. Selbst wenn einige das wollen - und das halte ich durchaus für wahrscheinlich -, halte ich die Erfolgsaussichten für sehr gering, denn niemand kann das allein. Er braucht immer Mitstreiter, andere Firmenlenker, Regierungschefs, Vorsitzende wichtiger Organisationen, etc. Und genau hier liegt das Problem: Von all denen hat jeder andere Interessen. Streit und Meinungsverschiedenheiten sind also vorprogrammiert. Eine Verschwörung eines solchen Umfangs, wie sie im Zusammenhang mit der Schweinegrippe in diesem Bericht nahegelegt wird, scheint mir schlichtweg unrealistisch, weil sobald einer ausschert und an die Presse tritt, ist es vorbei mit der schönen Geheimhaltung. Ich halte es statistisch einfach für unmöglich, daß mehrere Dutzend egomanische Manager, Regierungschefs, etc. zu EINER Übereinkunft kommen und alle darüber Stillschweigen bewahren. Steck zwanzig Leute in einen Raum und sag ihnen, sie sollen sich überlegen, wie man die Welt gerecht regieren könnte, aber sie dürfen nichts davon verraten - ich bin sicher, sobald die Besprechung vorbei ist und man die wieder aus dem Raum läßt, wird mindestens einer die Geheimhaltungsvereinbarung brechen, allein schon aus Geltungsbedürfnis oder vielleicht auch, weil seine Ideen und Vorstellungen nicht anerkannt wurden, aus gekränktem Stolz also.
Das soll wie gesagt nicht heißen, daß es nicht die Versuche einzelner oder auch mehrer gibt, möglichst viel Macht über möglichst viele Menschen zu bekommen. Das ist genauso normal, wie daß jeder kacken muß. Aber wirklich gelungen ist es auf Dauer bislang keinem, nicht im Altertum, nicht im Mittelalter, nicht heute ... Menschen, die sich unbesiegbar wähnten, wurden ermordert, plötzlich war alles anders. Warum also soll es jetzt plötzlich gelingen, eine weltumspannende Schattenregierung zu schaffen?
Die Menschheit befindet sich insgesamt in einem dauernden Widerstreit, wobei sich Interessen und Zugehörigkeiten ganz schnell ändern (können). Das hat meines Erachtens bislang verhindert, daß wir den Rand des Abgrunds überschritten haben - wobei da sicher auch das eine oder andere Mal viel Glück im Spiel war. Die UN, WHO, etc. sind meines Erachtens eher so was wie ein Kindergarten, in dem außergewöhnliche Kinder spielen. Außergewöhnlich einmal, weil sicher viele von ihnen in ihrer charakterlichen Ausprägung in die eine oder andere Richtung extremer sind als der Durchschnittsbürger, und außerordentlich noch einmal, weil sie alle über mehr Macht verfügen als der Durchschnittsbürger (und sich daran eventuell berauschen). Aber letztlich verhalten sie sich wie kleine Kinder: Das ist mein Spielzeug, gib das wieder her, ich will es jetzt haben. - Nein, du darfst damit nicht spielen, das gehört mir. - Ich hab's aber zuerst gehabt! - Mir egal, ich bin stärker als du, deswegen hau ich dir aufs Maul, wenn du es mir nicht freiwillig gibst.
Nein, wenn wir uns in Zukunft auslöschen, dann nicht wegen ein paar Dutzend Verschwörern, sondern weil wir zwar Raketen bauen und Nanopartikel entwerfen können, aber der Großteil unseres Gehirns immer noch das eines Affen ist, der gelernt hat, aufrecht zu gehen.