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Kirche / Vertuschung

erotexter.com

- Premium Member -
Schon faszinierend, was für eine Flut von Beiträgen so ein altes Thema in einer anscheinend so modernen und aufgeklärten Zeit immer noch hervorruft (und damit meine ich nicht die Mißbrauchsfälle, sondern Kirche und Religion an und für sich).
 

erotexter.com

- Premium Member -
Erklärungsansätze in einer solch orientierungslosen Zeit bezeichnest du als "alt"?

Sätze, die was oder wen erklären?

Orientierungslos finde ich diese Zeit keineswegs ... Ganz im Gegenteil. Orientierungslos sind höchstens die darin Lebenden, weil komplexe Zusammenhänge ihnen offenbar nicht liegen und sie es lieber so einfach und schwarz-weiß wie früher hätten. Ist schließlich wesentlich einfacher, wenn der Mann an der Kanzel oder mit dem Bärtchen hinterm Mikrofon einem sagt, wer gut und wer böse ist, wen man hassen und wen lieben darf.

Anstatt die Säkularisierung endlich mal zu nutzen und sich auf das zu konzentrieren, was nachweisbar ist, fantasiert die ganze Welt weiterhin über irgendwelche jenseitigen Welten, die existieren können oder auch nicht. Das ist ungefähr so, als ob ich vor mir in der Erde die aufkeimende Saat echten Getreides und Gemüses habe, von dem ich mich ernähren kann, ich aber stattdessen ins Casino gehe und mein Hab und Gut beim Roulette verzocke.
 

Beamrider

- Premium Member -
Nun da sollte man aber etwas tiefer blicken.Wofür stand denn einst das was wir heute Religion nennen?
Für das was der Mensch sich nicht erklären konnte.Sei es der Blitz oder das es regnet und vieles andere was der Mensch von damals nicht verstand.

Zuerst waren es die Geister und die Ahnen die man gnädig stimmen mußte damit es mit der Ernte klappt.Später gab es für jedes Ereigniss eine eigne Gottheit die man rühmen oder verdammen konnte wenn es geklappt oder schief gegengen ist.

Irgendwann merkten dann einige Pfiffige das sich dieser Glauben dafür nutzen läßt ein bequemes Leben zu führen und andere für sich arbeiten zu lassen.Die Priester waren erfunden,Sie traten als Vermittler Zwischen Gläubigen und Gottheit auf und nährten sich nicht schlecht von den Opfergaben.

Natürlich gab es auch rührige Leutschen die gelernt haben das ihre Dorfmitbewohner nicht mehr ins Wasser pinkeln wenn sie ihnen sagen das irgendein Gott etwas dagegen hat.Der Mensch brach damals weniger Göttliche Gebote als Weltliche.Die meisten Gebote und Vorgaben der Gottheiten sind einfache Regeln für das Miteinander und der Hygiene.Siehe Schweinfleisch in den heissen Ländern.Ohne Kühlschrank weniger prickelnt.

Mit der Zeit merkten und lernten unsere Vorfahren das es auch logische Erklärungen gibt und nicht eine Gottheit für alles verantwortlich ist.Das die Erde sich um die Sonne dreht und und und.

Religion trat zurück aus den täglichen Leben und das ist auch gut so.

Jeder sollte seine Religion so ausleben wie er möchte.Sollte aber auch anerkennen das jemand anders das ganz anders sieht.

Meiner Meinung nach ist das was in der Bibel dem Talmud Koran oder sonstwas steht nette Geschichten.Mehr nicht.Auf jeden Fall kein Grund um wegen dieser Stories jemanden zu töten wie es grade fast jeden Tag passiert nur weil er an etwas anderes Glaubt.
 

tootie fucking fruity

- Royal Clan Member -
Sätze, die was oder wen erklären?

Nicht "Sätze" die was oder wen erklären, aber Ansätze, die nicht wenigen Menschen helfen, sich ein Bewertungsmaßstab und Orientierung zu verschaffen.
Und dieses geschieht - und das ist mir ganz ausdrücklich wichtig - eben oft auf spirtuelle Weise.
Es gibt zich Ansätze dafür, angefangen bei Leuten, die sich ne Klangschlage kaufen, drauf dreschen und bei Kitaro dann Ingwertee trinken bis hin zur Gruppe die sich zur Sommersonnenwende in irgendwelchen Ruinen germanischen Kulten hingeben, bis zu Leuten, die sich in den Wald begeben und Bäume umarmen. Dazwischen irgendwo der verlorene Christ, dem nun gewahr wird, das seine Medien zu Gott jahrzehntelang Kinder gefickt haben.
Was ich sagen will, ist, das es immer irgendwelche religiösen, spirituellen Krücken als Lebensstütze gegeben hat, und vor allem das dafür auch im reinsten Sinne erst mal niemand gestorben ist.
Das Übel mit der Kinderfickerei, den Religionskrisen, den Glaubens-Massakern hat ganz ganz andere Gründe, die aber sicher nicht bei dem harmlosen Menschen zu suchen ist, der irgendwo sich seinen Glauben, sein Verhaltensmuster aussucht um Orientierung zu erhalten.

Ich denke, da sind wir uns einig, das man das fein trennen muss.



Orientierungslos finde ich diese Zeit keineswegs ... Ganz im Gegenteil. Orientierungslos sind höchstens die darin Lebenden, weil komplexe Zusammenhänge ihnen offenbar nicht liegen und sie es lieber so einfach und schwarz-weiß wie früher hätten.

Die Zahl der Menschen in den Kirchen z.B. ist seit Jahrzehnten rückläufig, also "mit früher" kann man da nicht Argumentieren.
Und wer oder was und warum orientierungslos ist, das ist ja erst mal höchst subjektiv.
Eine Religion, ein Ritus, eine Spiritualität kann höchst komplex sein, ich denke, du musst da genauer definieren, welche Gruppe du da ansprichst.


Ist schließlich wesentlich einfacher, wenn der Mann an der Kanzel oder mit dem Bärtchen hinterm Mikrofon einem sagt, wer gut und wer böse ist, wen man hassen und wen lieben darf.

Ich glaube, das es solche "Gläubigen" natürlich gibt, es ist wahrscheinlich aber nicht die Masse.
Zumindest nicht in heutiger Zeit, ich fürchte, sonst sähe es auf der Welt noch ein wenig anders aus.

Anstatt die Säkularisierung endlich mal zu nutzen und sich auf das zu konzentrieren, was nachweisbar ist, fantasiert die ganze Welt weiterhin über irgendwelche jenseitigen Welten, die existieren können oder auch nicht.

Die Säkularisierung im eigentlichen Sinne, wie sie z.B. durch Napoleon in den heute deutschen Gebieten westlich des Rheins und nördlich der Alpen (hier aber nur als indirekter Einfluss) mit "Gewalt" durchgeführt wurde hatte eigentlich keinerlei Auswirkungen.
Und auch die Vernunftdurchsetzte nach-religiöse Verwaltungswelt der auf die Säkularisierung folgenden Zeit hat doch eigentlich nur zu einem versteckten Weiterleben des Glaubens geführt.
Bin mir nicht sicher, ob gerade in einem solchen Vorgang die Gefahr der Radikalisierung steckt.

Ich finde, jeder muss glauben und spirtualisieren wie ihm das gerade in den Kram passt, solange der gegenseitige Respekt nicht verloren geht.
Und darin liegt eben das Übel in vielen, missionarischen (eigentlich in allen missionarischen) Religionen.

Deshalb bin ich ja eigentlich ein Freund der Animismus bzw. der 4-Elemente-Lehre, das hat was spirituelles (ich sag mal bewusst nicht religiöses) und ist aber dennoch schon ein wenig mehr mit Menschenverstand versehen und erklärt die Welt (nach alter Ansicht natürlich noch reichlich witzig) anhand der Phänomene die sind, und nicht der Phönomene die drohen, wenn ich böse bin.
 

tootie fucking fruity

- Royal Clan Member -
Nun da sollte man aber etwas tiefer blicken.Wofür stand denn einst das was wir heute Religion nennen?

Wenn wir hier von Religion und von früher und heute reden, denke ich, reden wir von der christlichen Religion.
Und früher war das ein Machtfaktor, den verängstigte Leute hatte ich als Kirchentyp feste im Griff.
Das hatte ich ja hier im Thread schon vor längerer Zeit ausgeführt, das nicht der Glaube als solcher das Problem ist, sondern erst die Leute, die für sich erkannt habern, das sie die Menschen damit im Griff haben.


Für das was der Mensch sich nicht erklären konnte.Sei es der Blitz oder das es regnet und vieles andere was der Mensch von damals nicht verstand.

Ich glaube auch, das es auch heute immer noch so ist. Meist zieht es Menschen zurück in den Glauben, wenn ihnen etwas schlimmes wiederfahren ist. Krankheit, Tod usw.
Dinge die nicht erklärbar sind machen Angst, und man sucht sich den schützenden, erklärenden Vater.


Religion trat zurück aus den täglichen Leben und das ist auch gut so.

Das kann man so generell nicht sagen, denn man müsste mal auftrennen, was mit Religion gemeint ist.
Mir ist das ganz ganz wichtig. Die katholische / evangelische Kirche hier in .de ist heute nicht mehr "DIE Religion".
Wenn man feststellt, das die Kirchen nicht mehr den gesellschaftlichen Einfluss hat, dann muss man mal schauen, wie voll die Kirchen an Weihnachten sind, was bei Kommunion, Taufe, Konfirmation los ist, was wäre ohne kirchliche Krankenhäuser, Kindergärten, Altenpflegeheime etc.
Die Kirche ist allgegenwärtig bei uns, aber wir bewerten sie anders. Und sie hat keinerlei direkte Macht mehr.

Jeder sollte seine Religion so ausleben wie er möchte.Sollte aber auch anerkennen das jemand anders das ganz anders sieht.

Und da sind wir 100% einer Meinung. Und man muss anerkennen, das "Religion" nicht mehr nur katholisch / evangelisch ist, sondern das es unglaublich viel gibt, wie ich eben oben schon schilderte.
Wenn einer Kraft darin schöpft, sich ne fette Kerze anzuzünden und gute Wünsche an seine tote Mutter zu senden, so what?

Meiner Meinung nach ist das was in der Bibel dem Talmud Koran oder sonstwas steht nette Geschichten.Mehr nicht.Auf jeden Fall kein Grund um wegen dieser Stories jemanden zu töten wie es grade fast jeden Tag passiert nur weil er an etwas anderes Glaubt.

Das sehe ich auch so. Es ist faszinierend, wie ein paar Briefe und Texte von vermutlich Geisteskranken ("Ich hatte Visionen, Gott hat zu mir gesprochen") seit tausenden Jahren die Welt regieren.
Ich meine, 40 Autoren haben in einem Zeitraum von 1500 Jahren diese Schrift entstehen lassen, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
 
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